Enstehungsgeschichte des Job Brokers

Der technologische Fortschritt, die Globalisierung und ein immer größerer Wissenszuwachs ziehen immer schnellere Veränderungen nach sich. Das hat auch große und tiefgreifende Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte und die Arbeitsmarktpolitik und damit auch auf die Rolle der Beratung und Arbeitsvermittlung.
Als Reaktion auf die vielfältigen neuen Anforderungen fördert die Europäische Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) Projekte, die in internationalen Kooperationspartnerschaften zur Entwicklung neuer politischer Strategien, zu Modernisierungen und zu Reformen in den Bereichen allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport beitragen. Der Job Broker ist eine dieser Initiativen zur Unterstützung zukunftsweisender Kooperationsprojekte.
Im Erasmus+ Projekt “Competency and learning development for Job Brokers in the EU” wurde in der Zeit von 2015-2018 mit dem Job Broker ein neues europäisches Berufsprofil entwickelt und mit dem „Self Directed Learning Guide“ ein erstes Curriculum erarbeitet. Das Projekt wurde als Erasmus+ Best Practice Project ausgezeichnet.
Von 2018 bis 2020 wurde im Nachfolgeprojekt “Certification and Qualification for Europe`s Job Brokers (CQJB)“ ein europäisches Berufszertifikat auf Bachelorlevel (Niveau 6 nach dem Europäischen Qualifikationsrahmen für Hochschulabschlüsse) entwickelt. Die Zertifizierung erfolgte nach dem weltweit gültigen ISO17024 Standard. Bei diesen Personenzertifizierungen geht es darum, einer natürlichen Person nach einer angemessenen und durch eine Prüfungsordnung geregelten Prüfung zu bescheinigen, dass sie definierte Standards und Qualitätskriterien in Bezug auf „Kenntnisse“, „Fertigkeiten“ und „Verantwortung und Selbständigkeit“ aus dem zertifizierten Bereich erfüllt.
Damit eine Weiterbildung nach dem ISO 17024 Standard zertifiziert werden darf, müssen umfangreiche Voraussetzungen erfüllt werden. Im Vorfeld haben die Projektpartner daher gemeinsam mit der Zertifizierungsagentur ACTA SA (Spin Off Aristotle University of Thessaloniki) einen umfangreichen Zertifizierungsrahmen erarbeitet, der dann geprüft und zugelassen wurde. Dieser beinhaltet 177 Lernziele, die auf 6 Module und 22 Kapitel verteilt wurden.
Für jedes dieser Lernziele wurden in einem Curriculum entsprechende Lehrinhalte entwickelt. Diese werden im Präsenzunterricht, über selbstständiges Lernen und als praxisnahes work-Based learning vermittelt.
Die Entstehung der Qualifizierung zum Job Broker steht damit im Einklang mit den Anforderungen des Brügger Kommuniqués über eine verstärkte europäische Zusammenarbeit bei der beruflichen Bildung 2011-2020. In diesem wird eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit der beruflichen Bildung in Europa gefordert. Die soll sich durch ein besseres Verständnis der zukünftigen Entwicklungen und Veränderungen schneller auf ändernde Arbeitsmarktbedarfe einstellen und diese besser in bestehende Berufe integrieren.